New Year, New Me… oder vielleicht doch nicht?

Jedes Jahr aufs neue begeben wir uns nach Silvester in einen Zustand des Zweifelns. Jeder kleine Makel kommt nach und nach ans Licht und auf einmal überdenken wir unser ganzes Leben. Dementsprechend nehmen wir uns von Heute auf Morgen vor, alles zu ändern. Mehr von solchen Sachen wie: Wasser trinken, an die frische Luft oder Sport machen und weniger von: Zeit am Handy verbringen, ungesundes Essen essen und Sachen immer weiter aufschieben. Neue Routinen, neue Vorlieben, einfach neues ALLES! Wir stellen uns selber in ein so schlechtes Licht, dass wir alles an uns ändern wollen. Aber weshalb? Wer redet uns eigentlich ständig ein, dass wir nicht gut genug sind? Nicht schlau genau oder nicht fit genug, nicht hübsch genug oder schlicht und einfach nicht gut genug.

Leider ist die Antwort auf diese Frage: wir selber … Und diese Antwort finde ich maximal frustrierend. Ich habe so oft das Gefühl, dass ich mir selber mit so vielen Dingen einfach selber im weg stehe. Ich sabotiere meinen Fortschritt und WILL gefühlt scheitern. Dieses Gefühl von Selbstsabotage habe ich so oft. Ob in den letzten Wochen während der Klausurenphase in der Uni, in denen ich es nicht geschafft hab rechtzeitig mit dem lernen anzufangen, so wie immer eigentlich oder mein schlechte Selbsteinschätzung, wenn es um meine Gesundheit geht und ich mich weigere zum Arzt zu gehen. Und ich weiß einfach wirklich nicht warum! Es ist unglaublich dämlich, sich einzureden Sachen würden von alleine wieder besser werden, gerade wenn es um die Gesundheit geht. Wieso schaffe ich es nicht, das Telefon in die Hand zu nehmen und dort anzurufen um einen Termin zu machen? Hab ich Angst was dabei herauskommt und bin ich wirklich so naiv und denke, mir kann schon nichts schlimmes passieren?

Es ist ähnlich, wie unsere momentane Lage zuhause. Ich fange in 2 Wochen mein Praktikum in Köln an. Unsere Wohnung haben wir bereits zu Ende Februar gekündigt, obwohl wir noch keine neue Wohnung haben. Also versteht mich nicht falsch, ich bin nicht so naiv, dass ich jetzt erst anfange nach Wohnungen zu schauen. Wir suchen seit Ende November und haben bereits schon etliche Wohungen angeschrieben. Im Dezember sah es so aus, als würde niemand auch nur mit uns kommunizieren wollen, doch jetzt im Januar waren wir schon auf so vielen Besichtigungen, dass ich schon nicht mehr aufzählen kann, wie viel es waren. Aber natürlich, zu meinen Glück, so wie immer …. bzw. zu meinem Bedauern, kamen nur Absagen zurück!

Und ganz ehrlich, langsam sehe ich es echt als aussichtslos an, überhaupt noch eine Wohnung zu finden. Als wir anfingen nach Wohnungen zu suchen hieß es noch: Ihr beide studiert, dein Freund ist verbeamtet, ihr habt bestimmt guten Chancen und findet schnell etwas. Zu diesen Leuten kann ich nur eins sagen: ihr Lügner! Jedes Wochenende fahren wir nach Köln und gucken uns Wohnung für Wohnung an. Eine schlimmer als die andere, aber das heißt keineswegs uns würde jemand nehmen.. NEIN! Selbst die schlimmsten Wohnungen nehmen anstatt uns irgendjemand anderen. Und ja der Wohnungsmarkt in Köln ist schrecklich, aber so wie es aussieht, ich anscheinend auch! Ich verzweifle einfach momentan. Ich schiebe das Packen der Kartons immer weiter auf, weil es dann gefühlt nicht so real ist, dass wir bald umziehen und immerhin nicht wissen wohin. Macht das die Sache auch nur einen Funken besser? Nein…!

Aber ich kann auch nichts an dieser Sache ändern und ich übe mich ab jetzt was diese Sachen angeht in Geduld. Ich kann nichts daran ändern und deswegen sollte ich mich auch nicht damit fertig machen. Weder mit Social Media, noch mit Menschen die einfach nicht das Beste für mich wollen, noch mit Zahlen auf einer Waage, die nichts über mein Körpergefühl aussagen. Also reiße ich mich in diesem Jahr zusammen und mache absolut nur noch das, was mir, meinem Körper und meiner Mental Health gut tut. Ich habe jetzt ein Jahr Zeit, mich auf die wichtigen Sachen im Leben zu konzentrieren und auf mein Inneres zu hören. Das heißt, ich rufe beim Arzt an, bewege mich mehr, lösche Sachen die mich runterziehen (Instagram) und tue nur noch absolut das, was sich richtig anfühlt. Also neues Jahr, neue Stadt, neue Arbeit, neues Leben…. Und neues Ich. ☺️

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Wieso ist Freundschaften schließen eigentlich so schwer?