Just Life
Hallihallo meine Lieben, ich bin von den Toten auferstanden und mal wieder richtig in Schreib-Laune. Die letzten Wochen und Monate waren ein hin und her, ein auf und ab und gelinde gesagt einfach nur purer Stress. Von ewig vielen Geburtstagen (meinen eigenen inkludiert), Hochzeiten, wichtigen Prüfungen und dem Start des neuen Semestern über Projektleitung eines Teams… ja ich weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht hab, zu Bewerbungen schreiben für mein Praxissemster + den potentiellen Umzug den dies mit sich bringt. Also um es deutlich auszudrücken, ich hatte ziemlich viel um die Ohren.
Im September fängt es schon an, denn ab da häufen sich in meiner Familie die Geburtstage, auf 4 Wochen verteilt, gibt es 4 Geburtstage mit je 6/7 Tagen Pause dazwischen. Und jetzt denkt ihr bestimmt: „Aber Marie, es ist doch schön einen Monat lang, so viel Zeit mit der Familie zu verbringen.“ Ja in der Theorie ist das super und würde ich noch zuhause wohnen, würde ich mich über nichts mehr freuen als das, aber ich wohne nunmal seit einiger Zeit nichtmehr zuhause und muss um meine Familie zu sehen können oder auch umgekehrt, immer mind. 3 Stunde im Auto verbringen. Und wer liebt es nicht jedes Wochenende 6 bzw. tendenziellen eher 7/8 Stunden im Auto zu verbringen. Genau, also werden aus den vielen Geburtstagen, eher 1 oder wenn wir Bock haben 2 die wir überhaupt besuchen. So weit von der Familie wenn zu wohnen nervt manchmal echt, aber ich hab es mir schließlich selbst ausgesucht.
Jede Woche hat ein anderer Geburtstag und ich kann leider keinen ganzen Monat zuhause verbringen, was um ehrlich zu sein eigentlich eine sehr kluge Idee wäre, um etwas Geld zu sparen… Lebensmittel sind einfach ultra teuer geworden. Aber naja, dieses Jahr ist mein Geburtstag auf einen Samstag gefallen. Genauer gesagt, genau der Samstag auf dem wir auf eine Hochzeit eingeladen waren. Zum Glück waren Location und meine Heimat nicht zu weit auseinander, sonst hätte ich mich noch irgendwie zweiteilen müssen. Doch was soll ich sagen, der Abend war irgendwie alles andere als schön. Kein Schwein wusste, dass ich Geburtstag hatte und die, die es wussten hatten andere Gedanken. Um ehrlich zu sein, war das der schlimmste Geburtstag den ich je hatte. Ich musste die Runde mit meiner liebevollen Familie verlassen, um auf eine Party zu gehen, auf der ich allen anderen komplett egal war. Und ich weiß wovon ich rede, wenn ich sage schlimmster Geburtstag überhaupt, denn ich bin jetzt 24 und habe noch nie auch nur einen Geburtstag verbracht an dem ich nicht geweint habe.
Als Kind habe ich mich immer riesig auf meine Geburtstage gefreut und die Tage gezählt, bis es soweit war. Heute sieht die Sache da aber ganz anders aus. Ich blinzle einmal und bemerke, oh Gott ich habe ja schon nächste Woche Geburtstag. Je älter ich werde, desto mehr werden ich von der Zeit die vergeht überrascht. Die Vorfreude ist nicht mehr so groß wie damals und um ehrlich zu sein sind die Geschenke auch nicht mehr so der Bringer. Als Kind fühlte sich das einfach alles irgendwie magischer an! Heutzutage hab ich das Gefühl, man hat ganze 3 Sekunden Geburtstag und dann ist auch schon alles wieder vorbei. Die Welt dreht sich weiter und es ist glatt so, als wäre nie etwas geschehen. Naja wenn man sich anguckt wieviele meiner Freundinnen meinen Geburtstag dieses Jahr vergessen haben, ist nie etwas geschehen. Aber das ist ein Thema für einen anderen Blog.
Nach diesem ganzen Geburtstagsstress folgte der Oktober, mit dem Start meines neuen Semesters und meiner wahnsinnig klugen Entscheidung, mich als Projektleiterin in der Uni anzubieten. Ich weiß auch nicht so ganz, was mich da geritten hat. Späte Stunden am Computer, Arbeit am Wochenende und Nervenstrapazierende Teammitglieder sind nur ein kleiner Auszug dieser wundervollen Aufgabe. Wir beschäfigen uns mit einer Bekleidungslösung, für einen großen Anbieter von Elektrikerbedarf/ -dienstleistungen und was soll ich sagen, nach anfänglichen Schwierigkeiten und Diskussionen, läuft es langsam echt gut. Ich wundere mich nur immer wieder, wie Universitäten und Hochschulen jahrelang diese Projekte anbieten können und trotzdem nichts haben, woran sich die Studenten orientieren können und somit jedes Jahr aufs neue ins kalte Wasser geworfen werden. Top Leistung, das bereitet uns echt richtig gut auf das Arbeitsleben vor…nicht!
Und nun sind wir schon im November, also quasi in der Vorweihnachtszeit, denn ich sitze hier gerade neben meinem aufgebauten Tannenbaum und ich liebs. Die Bewerbungen für meine Praxisphase laufen auf Hochtouren und ich weiß nicht, ob das Vorfreude, oder doch eher Einschüchterung in mir auslöst. Diese Ungewissheit, ob wir hier demnächst ausziehen und was alles noch danach kommt, bereitet mir schon ein mulmiges Gefühl. Denn so langsam neigt sich mein Studium dem Ende zu, auf das ich jetzt mittlerweile seit 3 Jahren hinfiebere.
Irgendwie komisch… und doch kann ich es kaum erwarten.